Exkursion des Fördervereins 2018: Chicoreeanbau auf dem Hof Engemann

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Chicoreeanbau auf dem Hof Engemann
Am 21. Dezember 2017 haben die Klassen 12 S und 12 B des Gregor-Mendel-Berufskollegs eine sehr interessante Exkursion zum Biolandhof Engemann und zum Eulenhof in Willebadessen gemacht.
Auf dem Eulenhof werden Champignons gezüchtet und auf dem Biolandhof Engemann wird eine Chicoreezucht betrieben.
Der Biohof Engemann wird von Klaus und Andreas Engemann geführt. Seit 1988 betreiben die beiden Brüder den Hof als Biohof mit ca. 65 ha für Ackerbau und Gemüseanbau. Davon werden auf 1/3 der Flächen Sonderkulturen wie Obst und Gemüse angebaut. Die Sonderkulturen sind Erdbeeren (2 ½ ha), Möhren (2-5 ha) und Brokkoli (3-4 ha).
Die Klassen wurden von Andreas Engemann herumgeführt, welcher zunächst die Geschichte des Hofes schilderte und die wichtigsten Fakten zum Chicoreeanbau erklärte.
So erfuhren die Klassen, dass Chicoree eine 2-jährige Salatpflanze ist. „Im erste Jahr säen wir auf 1 ha ca. 300 000 Samen auf Dämmen aus, da Chicoree eine Dammkultur ist“, so Andreas Engemann. Die Pflanzen werden das Jahr über mechanisch oder thermisch von Unkraut freigehalten und im Spätherbst mit dem Roder gerodet. Beim Ernten werden die Wurzelkolben von den Blättern getrennt, da die Pflanze zum Winter hin alle Reservestoffe in die Wurzel verlagert und die Blätter danach absterben. Die Blätter werden als Gründüngung auf dem Feld gelassen, die Kolben werden in Kisten gefüllt und einstweilen im Kühlhaus gelagert. Dies wird gemacht um die Kolben frisch zu halten und ihnen das „Wintergefühl“ zu geben.
Die Kisten mit dem Kolben werden nach und nach aus dem Kühlhaus genommen und in Treibkisten sortiert. Diese Treibkisten werden anschließend mit Kalk überstreut und in der Treiberei gestapelt. Die Kisten werden mit dem Datum versehen, an dem sie in die Treiberei gekommen sind. In der Treiberei werden die Kolben immer mit 17 °C warmem Wasser überschüttet, welches durch ein Überlaufsystem von Kiste zu Kiste laufen kann. Nach 3 Wochen in der Treiberei sind die Chicoreepflanzen erntereif. Dazu werden sie in eine Garage gefahren. Dort werden sie von einem Arbeiter in eine Schneidemachine gepackt, welche die Salattriebe von der Knolle trennt. Die Salattriebe werden von mehreren Mitarbeiterinnen gesäubert, aussortiert und in Kisten gefüllt. Die Chicoreepflanzen werden meist an einen Großhändler für 3 €/kg verkauft, dieser verkauft die Salate anschließend für 6 €/kg.
Nils Plewka, FOS 12S

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