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Obstbaumschnitt 2014

Obstbaumschnitt 2014

„Kaiser Wilhelm“ muss nicht abdanken


Unter der Anleitung ihrer Fachlehrer Ina Kaßenbrock und Klaus Tschierschky haben angehende Gärtner der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau des Gregor-Mendel-Berufskollegs Paderborn auf der Streuobstwiese Mengeringhausen Schnittmaßnahmen an Apfelbäumen durchgeführt. Gerade der Gehölzschnitt stellt im Frühjahr für viele Gartenbaubetriebe eine wichtige Einnahmequelle dar. An solchen Arbeiten sind die Auszubildenden gleichermaßen beteiligt. Somit ist die praktische Übung am Objekt die beste Lernmethode für sie. Dafür eignet sich die Obstwiese in Mengeringhausen in besonderer Weise, bildet sie doch mit 400 hochstämmigen Apfelbäumen auf einer Fläche von drei Hektar die größte zusammenhängende Streuobstwiese in Nordhessen. „Genauso wie beispielsweise Hecken, Grünland und Äcker sind Streuobstwiesen ein prägendes Element der bäuerlichen Kulturlandschaft. Um sie dauerhaft erhalten zu können, benötigen sie regelmäßige Pflege durch Schnittmaßnahmen. Somit ist dieser Tag nicht nur als Unterricht zu verstehen, sondern auch als ein Beitrag zum Erhalt eines wertvollen Biotops“, führt Ina Kaßenbrock aus. Bei guten äußerlichen Bedingungen konnten rund 40 Bäume geschnitten werden. Allerdings, darin sind sich die Fachlehrer und die Auszubildenden einig, wäre es wünschenswert, wenn alle Bäume eine angemessene Pflege erfahren würden. Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht mag die Nutzung solcher Anlagen unrentabel erscheinen. Allerdings gibt es regionale Mostereien, die Äpfel von Streuobstwiesen aufkaufen, verarbeiten und vermarkten. „Diese alten Apfelsorten mit ihrem hohen Säuregehalt sind als Tafeläpfel kaum abzusetzen. Aber zur Herstellung eines vorzüglichen Weines oder Saftes sind sie geradezu prädestiniert“, erläutert Klaus Tschierschky. Darüber hinaus tragen althergebrachte Früchte wie „Kaiser Wilhelm“, „Krügers Dickstiel“ oder „Dülmener Herbstrosenapfel“, wie es sie auf der Mengeringhäuser Streuobstwiese gibt, wesentlich zur Sortenvielfalt bei. Diese sollte auf Betreiben der EU-Kommission durch eine neue Saatgutverordnung eingeschränkt werden, was allerdings vom Europaparlament zurückgewiesen wurde. „Zum Glück“, wie Klaus Tschierschky betont. Denn damit kann „Kaiser Wilhelm“ zumindest als Apfelsorte weiter existieren.

Das Bild zeigt die Auszubildenden vom Gregor-Mendel-Berufskolleg Paderborn mit ihren Lehrern Klaus Tschierschky (hintere Reihe, erster von rechts) und Ina Kaßenbrock (hinten, zweite von rechts). Landwirt Erhard Nelle (hinten, dritter von rechts) hat das Schnittgut an Ort und Stelle gehäckselt.

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