Wir erreichten die Biogasanlage in Marienmünster gegen 8.40 Uhr, Herr Büttner, der uns bereits erwartete, hieß uns nach einer kurzen Vorstellung herzlich willkommen. Zu dem Zeitpunkt standen wir windgeschützt zwischen zwei Güllecontainern in der Sonne. Herr Büttner informierte uns über die Biogasanlage und nannte Eckdaten wie z.B., dass es sich um eine 750 KW Biogasanlage handelt, die aus drei Pötten besteht. Die Anlage wird von einem Teleskoplader mit Mist, Mais und Getreide (Triticale) gefüttert, der Mist stammt von Rindern, Kühen, Pferden und Hähnchen.
Außerdem erzählte Herr Büttner uns, dass mit der Wärme, die die Biogasanlage erzeugt, Holzpellets getrocknet werden. Danach gingen wir in das 8 m hohe Mais- und Grassilo.Dort begutachteten wir das Maishäckselgut von 2010 und frischen Rindermist, der dort bis zur Verfütterung zwischengelagert wird.
Die Maschinen, die zur Biogasanlage gehören, sind aus der Maschinen GbR von Büttner und Potthast.
Zum Abschluss bedankte sich unser Klassensprecher Ralf bei Herrn Büttner und übergab ihm ein kleines Präsent.
(Benedikt,LaU1 und Nick,LaU2)
Am 17. Juni 2011 waren wir zu Gast auf den Höfen Büttner und Potthast. Die Betriebe werden gemeinsam bewirtschaftet und aufgeteilt in Mulchsaat und Biogaserzeugung.
Insgesamt werden 140 ha landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet. Die Fruchtfolge auf den Feldern ist Mais-W.Weizen-Zuckerrübe-Triticale. Die Flächen werden mit einer Mulchsaatmaschine der Firma Köckerling (4,70 m Arbeitsbreite) bewirtschaftet. Unter Mulchsaat versteht man ein pflugloses Saatverfahren, bei dem die Pflanzenreste einer Zwischenfrucht oder das Stroh der Vorfrucht vor oder nach der Neusaat die Bodenoberfläche bedecken und diese dadurch vor Erosion und Verschlämmung schützen.
Durch die Bodenbearbeitung haben die Maschinen teilweise mehr Verschleiß. Das Getreide wird als GPS (Ganzpflanzensilage) für die Biogasanlage und für die Korngewinnung angebaut. Bei der Korngewinnung bleibt das Stroh auf den Feldern. Der Pflanzenschutzbedarf ist bei diesen Mulchsaaten aufwendiger. Unkräuter und Ungräser werden nach dem Auflaufen mit Round up gespritzt. Wenn der Boden nass ist, ist die Bodenbearbeitung kein Problem und der PS-Bedarf ist auch nicht höher,daher steigt die Flächenleistung. Als Herr Büttner mit der Mulchsaat angefangen ist, waren die Erträge erst schlechter als bei konventioneller Wirtschaftsweise. Bereits nach 2- 3 Jahren Pflugverzicht verbesserten sich die Erträge .
Auf dem Zuckerrübenschlag von Herrn Büttner untersuchten wir mit Hilfe einer Edelstahlsonde den Bodenwiderstand und führten Bodenverdichtungsprüfungen durch. Mit unseren mitgebrachten Bohrstöcken bestimmten wir die Bodenarten bis 30 cm Tiefe, mit dem Pürckhauer Bohrstock sogar bis zu 90 cm Bodentiefe.
(Vera, LaU2)
Um 11.00 Uhr begrüßte uns der Lichtenauer Diplom-Agraringenieur Böhner. Er bewirtschaftet 120 Hektar und gehört dem Vorstand des Vereins „Logo“ an. Herr Böhner stellte 1989 seinen Hof auf ökologischen Landbau um .Zur Unkrautkontrolle suchte der Bio-Landwirt nach Alternativen zum Pflug und entdeckte ein uraltes Verfahren wieder- die Dammkulturen, vom Kartoffelanbau bekannt. Mit einem passenden Gerät, entwickelt von einer Landmaschinenfirma, konnten die Bodenwellen durchfahren und bearbeitet werden. Herr Böhner erläuterte uns Aufbau und Arbeitsweise des Gerätes direkt auf dem Zuckerrübenschlag. Hier konnten wir vor Ort das Rübenwachstum auf den Dämmen beurteilen, den geringen Bodenwiderstand mit unserer Bodensonde testen. Ziel des neu entwickelten Gerätes (Arado Häufler) ist es, den Boden zu öffnen bzw. ihn hochzunehmen, damit Luft, Wasser und Wärme besser eindringen können. Es bildet sich eine natürliche Bodengare.
Das neu entwickelte Ackergerät hat folgende Vorteile:
Das Ackergerät besteht aus einem Grindel mit Steinsicherung. An den Grindeln können Häufelkörper und Lockerungsschare angebracht werden. Das Gerät kann mit 3-6 Elementen gefahren werden. Es kann bis zu 50 cm tief arbeiten. Bei der Aussaat wird mit dem Arado eine Heck- und Frontsätechnik angebaut. Zu Pflegemaßnahmen während der Vegetationsphase erfolgt eine Kombination aus Lockerungs- und Striegelelementen.
Herr Böhner erklärte, dass die Wasserversorgung bei den Dammkulturen besser sei, was dem Gemüsebau zugute komme. Er baut neben Grün- auch Rot- und Weißkohl, Porree und Brokkoli an. Auf einem anderen Schlag zeigte uns der Bio-Bauer Weißkohl und Brokkoli. Er öffnete den Boden mit dem Spaten und wir konnten uns von dem lockeren, gut durchlüfteten Boden überzeugen. Die Pflanzen sahen gesund und kräftig aus.
Anschließend fuhren wir zu seinem Kilianihof , wo wir uns seine Läufer (Kreuzung aus Duroc und Hamshire) anschauten. Die Mastschweine werden im Stall auf Stroh gehalten und haben Auslauf im Dinkelspelz. Seine Schweine fühlen sich darin sehr wohl, sind durch Dinkelspelz beschäftigt, so dass die Ringelschwänze nicht entfernt werden müssen.
Am Hof steht eine Fläche mit Dinkel, eine Urform des Weizens. Das Getreide trocknet er auch zu Grünkern. Die Erntemenge ist klein, doch der Preis ist hoch, beschreibt er sein wirtschaftliches Prinzip.
(Florian und Stefan, LaU1)
Nach dem Mittagessen im Altenwerk in Hamborn hat uns der Betriebsleiter Herr Reiske am Freitag, den 17.06.2011 den biologisch-dynamischen Betrieb gezeigt, wobei wir viel Neues erfahren und lernen konnten.
Hofgut Schloss Hamborn umfasst eine Betriebsfläche von 300 ha, davon sind 223 ha Ackerland. Außerdem gehören zu diesem Betrieb 150 ha Wald. Der Hof wird seit 50 Jahren biologisch – dynamisch bewirtschaftet.
Der Betrieb hat aber nicht nur Ackerland sondern auch Tiere: 60 Milchkühe, 20 Mastschweine, 1000 Hühner und 3 Mutterschafe. Die Milchkühe leben in einem Tretmist-Stall., dessen Stallmist als Dünger für die Ackerflächen dient. Die Milchleistung liegt bei 6000-6500 Liter im Jahr pro Kuh.
Der Betrieb hat zwei Fruchtfolgen :
1. Hafer, Gerste, 3 x Luzernegras, Weizen, Hafer, Dinkel, Kleegras, Roggen
2. Grünroggen/Brache, Gerste, Erbsen, Weizen, Roggen, Hafer
Beide Fruchtfolgen werden seit 2005 pfluglos bewirtschaftet.
Wir haben die Maschinen natürlich auch gesehen, eine Drillmaschine, Grubber etc..
Der Betrieb hat eine eigene Bäckerei, wo Getreide vom Korn bis zum Brot selber verarbeitet wird. Die Fachkräfte machen daraus Brötchen, Brot, Vollkornbrot, Feingebäck etc.. Der Betrieb vermarktet aber seine Produkte auch auf lokalen Märkten (Paderborn) wo Verbraucher die Produkte kaufen können.
Die Schweine des Betriebes werden im Lohn geschlachtet und verarbeitet. Es besteht eine große Produktpalette an Wurstwaren, Grillgut, Schinken, Braten usw..
Im Januar 2011 wurde ein mobiler Hühnerstall für 1000 Legehennen angeschafft. Die Hühner haben tagsüber Auslauf auf der umliegenden Wiese. Die Wiese ist von Hecken umgeben, damit die Hühner Schutz vor ihren natürlichen Feinden haben. Gesundheitszustand und Legeleistung der Tiere sind weit über anderen Haltungsformen. Der landwirtschaftliche Betrieb kann besichtigt, Führungen durch das Hofgut vereinbart werden. Besucher nutzen diese Möglichkeiten am Wochenende.
Das war ein kurzer Bericht über die Landwirtschaft Schloss Hamborn in Borchen.
(Max,LaU2)
Der letzte Programmpunkt war die Schäferei Burkhard Schmücker in Siddinghausen. Herr Schmücker, der Schäfermeister und seit 1983 auch Landwirtschaftsmeister ist, züchtet seitdem hauptberuflich Schwarzkopf- und weiße Bergschafe im Herdbuch. Er lebt hauptsächlich vom Lammhandel, d.h. er zieht in einem Jahr 500 Tiere auf und verkauft sie. Der Betrieb hat 30ha Grünland, 200 Mutterschafe und 3 Border-Collies als Hütehunde.
Aus der gepressten Schafwolle gewinnt Herr Schmücker ökologische Langzeitdünger für Obstgehölze, Zimmerpflanzen und Gemüseanbau.
Seit 2001 besitzt Herr Schmücker fünf mobile Saftpressen, mit denen Äpfel, Birnen und Quitten zu reinem Saft verarbeitet werden, die zu 5 und 10 l Tetrapacks abgepackt werden. Ab einer Obstmenge von 1,5t kommt die Presse auch direkt zum Erzeuger, was immer mehr Zulauf findet.
(Charlotte,LaU2)
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